Die Pantaphobie bezeichnet die Angst vor Nichts, die totale Furchtlosigkeit oder auch die komplette Abwesenheit von Angst.
Nach der Schädigung einer bestimmten Hirnregion – der Amygdala – hat eine Frau in London jegliche Angst verloren. Der kuriose Fall bestätigt erstmals beim Menschen die Vermutung, dass dieses Gefühl in der sogenannten Amygdala entsteht. Das kleine auch als Mandelkern bezeichnete Areal spielt damit eine Schlüsselrolle für die Therapie von Angststörungen und Traumatisierungen.
Furchtlosigkeit
„Gewöhnlich filtert die Amygdala aus sämtlichen ins Gehirn einlaufenden Informationen Hinweise auf alles, was unser Leben gefährden könnte“, erläutert der Neuropsychologe Justin Feinstein von der Universität von Iowa. „Bei Gefahr leitet sie eine Reaktion des ganzen Körpers ein, die uns dazu zwingt, die Bedrohung zu meiden.“ Dazu zählen typische Angstsymptome wie Pulsrasen, schnelle Atmung oder Schwitzen.
Aber dieser wichtige Schutzmechanismus fehlt bei jener Frau.
„Ohne Amygdala fehlt auch die Fähigkeit, Gefahren aufzuspüren und zu vermeiden“, erläutert Feinstein. „Es ist ziemlich bemerkenswert, dass sie überhaupt noch am Leben ist.“
Abgesehen von der fehlenden Angst ist das Gefühlsleben der Frau nicht eingeschränkt: Sie verspürt Trauer oder Freude wie andere Menschen auch. Aus ihren Erkenntnissen wollen die Forscher neue Ansätze zur Behandlung von Angsterkrankungen oder der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickeln.
(Quelle: www.derwesten.de 2015)
Abwesenheit von Angst
Wortherkunft:
Pantaphobie
griech.: „pãn“ = all…, gesamt, griech.: „a-“ = nicht;
griech.: „phóbos“ = „Angst“
ICD-10 = ?