Die Harpaxophobie wird auch als Latrophobie bezeichnet und gehört zu den spezifischen Angststörungen. Sie bezeichnet die krankhaft gesteigerte Angst vor Diebstahl oder die Angst davor bestohlen zu werden.
Latrophobie / Harpaxophobie
Der Betroffene befürchtet ständig, ausgeraubt zu werden. Er meidet Orte und Situationen, wo man ihn bestehlen könnte. Der Phobiker sucht übertriebenen Schutz in seinem Haus oder Wohnung durch übermäßig viele Schlösser an Türen und auch Fenstern, nutzt Alarmsysteme und überprüft ständig, ob er bestohlen wurde.
Der Phobiker achtet auch sehr übertrieben darauf, dass man ihm nichts wegnehmen kann. So stellt er zum Beispiel niemals eine Tasche ab, ohne sie festzuhalten.
Ursächlich könnte ein traumatisches Erlebnis zugrunde liegen, dass auch etwas mit dem Stehlen zu tun hatte.
Diese Phobie kann auch einen symbolischen Charakter haben. Der Betroffene könnte zum Beispiel „endlich“ eine funktionierende Beziehung führen, endlich die heiß ersehnte Beförderung erhalten haben oder das lang ersparte Auto steht vor der Tür. Endlich wurde der empfundene Mangel befriedigt und dieser Zustand darf sich bitte nie wieder ändern!
Aber es gibt nichts was ewig gleich bleibt. Alles hat ein „Ablaufdatum“, alles nutzt sich irgendwann ab. Damit man sich diesem Konflikt nicht stellen muss, hilft die Phobie einen Ausgleich zu schaffen…
Vergleiche hierzu auch die Angst vor dem Stehlen = Cleptophobie
Die Angst vor einem Diebstahl
Wortherkunft:
Harpaxophobie / Latrophobie
griech.: „harpazo“, „harpax“ = schnappen, packen, plündern, rauben, stehlen;
griech.:/lat.: „latro“ = Dieb, Straßenräuber, Wegelagerer, Bandit;
griech.: „phobos“ = Angst