Die Alethophobie gehört zu den spezifischen Phobien und bezeichnet die übertriebene Angst vor der Wahrheit.
Die Alethophobie
Ursächlich könnte diese Phobie bei einem Menschen auftreten, der viel und ständig lügt – sich also ein Lügenkonstrukt erschaffen hat.
Andauerndes Lügen und ein damit entstehendes Lügenbild aufzubauen führt zum Stress. Und dieser Stress kann dann die Angst auslösen. Die Angst davor, dass diese Lüge oder das ganze Konstrukt auffliegt. Dass also die Wahrheit aufgedeckt wird, ans Tageslicht kommt.
Die ursächliche Befürchtung vor der Wahrheit ist dann wohl eher die Furcht vor der Konsequenz, wenn dann die Lüge aufgedeckt wird.
Umgekehrt gesehen tritt diese Phobie wiederum bei Menschen auf, die sich der Realität nicht stellen wollen. Die Komfortzone darf nicht verlassen werden.
Ein Beispiel: Ehefrau (gilt auch für den Ehemann) spürt instinktiv, dass der Partner sie betrügt. Vielleicht gibt es sogar schon handfeste Beweise… aber das Gebilde der „guten Beziehung“ will der Betroffene beibehalten.
Auch hierbei gibt es unterschiedliche „Gründe“:
- „Was sollen denn die anderen denken“,
- „ich habe versagt“
- „vielleicht geht das ja vorüber“
- „was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“
- „was ich nicht sehe existiert auch nicht“
- eine Trennung wird als schlimmer erachtet als weiter in einer Lüge zu leben
Auch in diesem umgekehrten Fall steht ursächlich eher die Angst vor der Konsequenz.
Die Angst vor der Wahrheit
Wortherkunft
Alethophobie
griech.: „-a-“ = nicht;
griech.: „lethe“ = Vergessen;
griech.: „phobos“ = Angst
ICD-10 = F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien